Eine andere Welt ist möglich
- die Selbstentfaltungs-Gesellschaft

Das 21. Jahrhundert hat begonnen - aber es herrscht keine Aufbruchstimmung. Im Gegenteil: in seinem siebten Jahr haben wir bereits mehrere Jahrhundertkatastrophen erlebt und wir müssen uns langsam damit abfinden, dass wir sie nicht mehr loswerden. Die Bundesregierung beginnt bereits, sich auf die Klimaveränderungen einzustellen - aber es gelingt immer noch nicht und es ist auch nicht wirklich gewollt, den auf kurzfristige Profite orientierten Weltmächten das Steuerruder aus der Hand zu reißen. Die Sage von den in ihren eigenen Untergang rennenden Lemmingen ist eine Fälschung - gleichzeitig machen wir nichts anderes, als ständig die Augen davor zu verschließen, dass wir bereits auf dem abschüssigen Weg ohne Rückkehr sind.

So, wie die Geschicke der Welt derzeit laufen, sollte es nicht weiter gehen. Es kann so weiter gehen - aber dabei würden unsere wertvollen Ressourcen weiterhin aufgefressen, ohne dass es Menschen dadurch besser geht, und jeder wünschbaren Zukunft werden die Grundlagen immer mehr entzogen. Auch das kann passieren.

Aber es ist nicht die einzigste mögliche Zukunft - es gibt andere Möglichkeiten: Eine andere Welt ist möglich. Eine neue Arbeit aus der Zukunftswerkstatt Jena zeigt umrissartig, auf welchen anthropologischen und strukturellen Grundlagen diese neue Welt basieren könnte. Einerseits unterscheidet sie sich diese Grundlagen entscheidend von den jetzt vorherrschenden. Statt dem Profitprinzip bestimmen individuelle Entfaltungsbedürfnisse das Leben und die Entwicklung. Individualität ist dabei nicht mit kapitalistischem Egoismus zu verwechseln - wir müssen uns unsere eigene Menschlichkeit zurück erobern. Andererseits sind können wir gerade jetzt auch davon ausgehen, dass wichtige Voraussetzungen für diese neuen Vorstellungen bereits gegeben sind. Es geht dabei um die Vielfalt menschlicher Bedürfnisse und Fähigkeiten, sowie um die materiell-technisch-organisatorischen Voraussetzungen einer sich "von unten" her selbst organisierenden neuen Wirtschaftsweise.
  Deshalb ist die "Selbstentfaltungs-Gesellschaft als konkrete Utopie" kein neues Modell, das einfach nur umzusetzen wäre, keine Gebrauchsanweisung, der alle zu folgen hätten - aber sie ist auch kein ausgemaltes Bild von Wolkenkuckucksheim. Das Konzept verspricht nicht, dass wir dem Verhängnis noch auf einfache Weise oder gar über automatische Entwicklungstendenzen entkommen könnten - aber es macht Mut, sich mit Gleichgesinnten gegen den Raum an Lebens- und Entwicklungschancen zur Wehr zu setzen und gleichzeitig ein neues Leben zu beginnen. Täglich im Kleinen - aber mit dem Blick auf offene und trotz allem noch hoffnungsvolle Horizonte.

Die Broschüre "Selbstentfaltungs-Gesellschaft als konkrete Utopie" ist herausgegeben vom Packpapierverlag Osnabrück und für 2 Euro (Druckkosten) zu bestellen beim Packpapier-Verlag , Postfach 1811, 49008 Osnabrück.

 

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